An die Anwohner in und um die Minister-Stüve-Str. Möglicherweise haben es einige bereits mitbekommen, wovon ich hier kurz berichten möchte – denn es ging nicht nur in den Schreiben der letzten Jamiel-Mails und auch vereinzelt in den Medien herum: es standen auch bereits ca. 600 Demonstranten in der Minister-Stüve-Str. vor unserem Haus, um u.a. gegen die Vorgänge zu demonstrieren, die auch den Anlass zu diesem Schreiben geben. Hier in Kürze ein paar Fakten: Anfang des Jahres 2018 wurde uns schriftlich rückwirkend mitgeteilt, dass das Haus an eine schweizer Investmentfirma, die Investis GmbH, verkauft wurde und von Delta Fonds verwaltet werden wird. Zuvor hatte es schon einen Besitzerwechsel (GWH) für einen kürzeren Zeitraum gegeben, welche mehrere Whg., die frei wurden, bis zu 9 Monate leerstehen ließ. Nach besagtem Verkauf Anf. d. Jahres gab es innerhalb weniger Tage nach der Bekanntgabe Begehungen der neuen Eigentümer plus Anhang. Erkundigungen der Mieter nach geplanten Mieterhöhungen wurden verneint. Innerhalb weniger Tage wurden die freistehenden Whg. neu vermietet, deren Mietzins von ca. 6,30 auf über 10,- EUR und die Mieten der anderen Parteien bis auf den letzten Cent des erlaubten Mietzinses des aktuellen Mietspiegels angehoben. Etwa 5 Monate später eine erneute Ankündigung Wärmedämm- und Baumaßnahmen in Höhe von ca. 300.000,- EUR an dem Haus vorzunehmen (was beinhalten sollte, bis in den späten Dezember hinein sämtliche Fenster, sowie die Heizung von Gasetagen- gegen eine Zentralheizung auszutauschen) und die Kosten entsprechend und nach zulässigem Rahmen auf die Mieter umzulegen – wodurch die Durchschnittsmiete aller anderen Whg. in diesem Haus ebenfalls auf ca. 10,-/qm steigen würde – das alles inkl. der Ankündigung, dass die Pläne an kostenintensiven Veränderungen an dem Haus damit noch nicht abgeschlossen sind. Delta Fonds ist einschlägig dafür bekannt, regelmäßig bis an die Grenzen zu gehen. In diesem Haus sind 15 Parteien davon betroffen und einige von uns wohnen in ihm bereits weit über 30 Jahre - in diesem Gesamtzeitraum von über drei Dekaden hätte es in der Summe nicht eine so derartige Mieterhöhung gegeben, wie allein für dieses Jahr angekündigt, bzw. bei den Neuvermietungen bereits vollzogen: nach den aktuell bekanntgegebenen Zahlen um über 52%! Wie sich herausstellte, werden die Umbaumaßnahmen überhaupt nicht durchgeführt: Ziel und Zweck des Ganzen war es offensichtlich einige der Wohnungen frei zu bekommen – mit Erfolg, denn vier Parteien haben ihr, aufgrund der Umbaumaßnahmen zustehendes, Sonderkündigungsrecht in Anspruch genommen und sind verzogen. Ich bin mit den Teilnehmern des letzten Jamiel-Treffens verblieben, auf diesem Wege ein paar Informationen zusammenzufassen, um euch informiert sein zu lassen: damit ihr Obacht gebt, was bei euch passiert, wenn z. B. ähnliche Vorgänge wie die oben genannten bei euch geschehen, oder die genannten Firmen-Namen im Zusammenhang mit euren Whg. auftauchen. Und ich möchte euch raten, im Falle des Falles zu reagieren und euch entsprechend zu vernetzen – es gibt Handlungsmöglichkeiten im Einzelnen und in der Gemeinschaft, und die bestehen NICHT darin, Kosten verursachend beim Mieterschutzbund Mitglied zu werden. Auch die Kontaktaufnahme zu Jamiel hat sich für uns Bewohner der Minister-Stüve-Str. 9 als äußerst hilfreich erwiesen. Sollte Bedarf sein, werdet ihr über sie den Kontakt zu uns knüpfen können, um z. B. von unseren Erfahrungen in dieser Sache zu profitieren. Ein Mieter in der Minister-Stüve-Straße 9